Köpfe – Bildmotiv, Symbol und Charakter
Eröffnung: 3. Mai 2019, 18:00 - 24:00 Uhr
Ausstellung: 3. Mai bis 7. Juni 2019
In allen kunsthistorischen Epochen und allen Kulturkreisen beschäftigten Künstler sich intensiv mit dem Haupt des Menschen. Die Ausstellung zeigt exemplarisch Portraitskizzen, Charakterstudien und Karikaturen aus Renaissance, Barock, Romantik, Expressionismus, Bauhaus und Pop Art in den unterschiedlichsten künstlerischen Techniken wie Zeichnung, Kupferstich, Holzschnitt, Lithographie etc.
Beginn: 03.05.2019
Ende: 07.06.2019
Eröffnung: Fr, 03.05.2019 - 18:00
Einladung als PDF: Karte_Koepfe_web.pdf
Artikel aus dem General-Anzeiger Bonn vom 06.05.2019
Fotos: Benjamin Westhoff
Bad Godesberg. Besucher der zehn Galerien, die Freitagnacht ihre Türen öffneten, konnten die Vielfalt der Bildenden Kunst kennenlernen: Vom klassischen Porträt aus dem 16. Jahrhundert bis zum zeitgenössischen Graffiti auf Leinwand.
Von Hannah Locks, 06.05.2019
Bei der siebten Nacht der Galerien boten sich dem Betrachter die unterschiedlichsten Kunstwerke dar. Unter dem Titel "Köpfe – Bildmotiv, Symbol und Charakter" hatte Franz Schön von der Galerie Schön seine Bestände nach Porträts durchforstet und eine beachtliche Auswahl von 60 bis 70 menschlichen Häuptern zusammen gestellt. Die Werke, die durch unterschiedliche Techniken entstanden, reichten vom Jahr 1500 bis zur Moderne und zeigten sich mal in Schwarz-Weiß, mal in Farbe.
"Die verschiedenen Ansätze, den Kopf als künstlerisches Thema umzusetzen, sind interessant. Teilweise sind die Köpfe streng und nach mathematischen Mustern komponiert", erklärte Schön. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kopf war sogar in der Südsee zu finden, wie Exponate aus Fruchtkernen bewiesen. Die Preisspanne für die Köpfe reichte von 45 Euro für ein Bild von Jonathan Spilsbury bis zu mehreren Tausend Euro für ein Werk von Jonathan Richardson.
An Fäden hängende Filzfiguren
Die Galerie Craftkontor präsentierte die Künstlerinnen Petra Klischat und Juliane Herden unter dem Motto "Bruch-Riss-Schnitt". Klischats farbige Scherenschnitte und Herdens matt-farbige Porzellangefäße kreierten ein harmonisches Miteinander und ergänzten sich gut. Galeristin Annegret Portsteffen sagte, die Schnittmenge der beiden Arbeiten bestehe in dem Zusammenmontieren und der Entstehungsweise der Werke. Klischat stellte neben ihren Scherenschnitten auch bunte, zumeist an Fäden hängende Filzfiguren aus, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen gut ankamen. "Man hat hier etwas für die Wand, etwas zum Hängen und die Keramik zum Stellen, was nutzbar und dekorativ ist", sagte Portsteffen, die sich über das sehr gemischte Publikum freute.
Beim Kunstkabinett Stefan Moll zeigte der Graffitikünstler King Pin seine farbenfrohen, abstrakten Werke, die beim Publikum Neugier und Interesse auslösten. Seine Arbeitsweise, die sich durch Schnelligkeit auszeichnet, war oftmals Gegenstand der Gespräche. "Ich mache meine Bilder innerhalb von 20 bis 45 Minuten", sagte King Pin. Falls er danach noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden sei, bearbeite er es noch kurz, so King Pin, der vor seinem Schaffensprozess lediglich die Farbkombination festlegt. Eine Besucherin sagte: "Ich finde es schön, Graffitis mal irgendwo an legalen Orten hängen zu sehen. An Wänden draußen finde ich die nicht so gut." Stefan Moll wollte mit der Graffitikunst eine andere Kunstrichtung zeigen und so das Programm der Nacht der Galerien erweitern.
Modelle Bonner Skulpturen
Die Stiftung für Kunst und Kultur war dieses Jahr das erste Mal dabei und nutzte die Gelegenheit, sich vorzustellen. Die Stiftung fördert und finanziert bereits seit 33 Jahren Kunst für den öffentlichen Raum. "Wir sind ein Verein, der Ideen stiftet und die Kulturszene mit Projekten zeitgenössischer Kunst bereichert", sagte Tina Rudolph, die für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Das "Kunstprojekt Bonn" habe innerhalb der vergangenen vier Jahre vier Skulpturen in Bonn realisiert und sowohl viel positive als auch negative Kritik erfahren, sagte Geschäftsführer und Vereinsgründer Walter Smerling. "Die Auseinandersetzung mit der Kunst ist wichtig, Kunst muss stören", so Smerling, der die Entwicklung des kulturellen Klimas in Bonn wunderbar findet. Während der Nacht der Galerien zeigte die Stiftung Modelle der Bonner Skulpturen und Fotografien von einigen chinesischen Künstlern.
Um von der einen Galerie zur nächsten zu kommen, nutzten einige Besucher die von den Veranstaltern angebotenen Shuttlebusse. Während der kurzen Strecken herrschte oftmals ein reger Austausch zwischen den Fahrgästen über die schon besuchten und noch zu besuchenden Galerien. Da gab es Tipps und Empfehlungen und angeregte Diskussionen, bis es schon wieder Zeit zum Aussteigen war, um die nächste Galerie zu erkunden.